Nach Passivhausstandard

Wohnanlage in Buckenhof

Komfortlüftungsgeräte von Meltem unterstützen nachhaltiges Energiekonzept

Bei der Schaffung neuen Wohnraums kommt es nicht nur auf die Lage, sondern auch auf die Ausstattung und Nachhaltigkeit an. Hohe Energieeffizienz auf dem Niveau des Passivhausstandards stand bei der Planung und Umsetzung der Wohnanlage Buckenhof bei Erlangen im Mittelpunkt. Neben einem zukunftsträchtigen Heizkonzept trägt auch die Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung zum niedrigen Energieverbrauch bei. Die Geräte lieferte der Lüftungsspezialist Meltem aus Alling bei München.

Zeitgemäß und barrierefrei
In der Gemeinde Buckenhof bei Erlangen gelang ein ambitioniertes Bauprojekt, das auch den Bedürfnissen älterer Menschen Rechnung trägt. Das Wohngebiet „Obere Büch“ umfasst 44 barrierefreie Mietwohnungen, von denen 30 auf der Grundlage der einkommensorientierten Förderung (EOF) mit sozialer Preisbindung vermietet werden. Davon profitieren in erster Linie Mieter mit niedrigem Einkommen. Darüber hinaus bietet eine ambulant betreute Wohngemeinschaft 12 barrierefreie Wohneinheiten.

 

Zukunftsweisender ökologischer Standard
Architekt Michael Gebhard gruppierte die drei Wohnhäu- ser mit den Mietwohnungen in naturnaher Ortsrandlage um einen zentralen öffentlichen Platz, der auch als Quar- tiertreff dienen soll. Benachbart entstand das Gebäude für das ambulant betreute Wohnen. Zielvorgabe für das gesamte Projekt war – neben der Bezahlbarkeit des Wohnraums – ein ambitionierter ökologischer Standard.
Die Gebäude wurden als Passivhaus nach DIN 18599 berechnet und ausgeführt. Damit darf der Energiebedarf für die Heizung den Wert von 15 kWh/m² Wohnfläche pro Jahr oder 10 W/m² für den Spitzenbedarf nicht über- schreiten. Für den gesamten Energieverbrauch werden nicht mehr als 60 kWh/m² Wohnfläche im Jahr benö- tigt. Entsprechend ist die gesamte Wohnanlage sowohl durch die Wahl der Baumaterialien als auch im Betrieb zukunftsorientiert. Das spiegelt sich zudem in der Wahl des Energiekonzepts und der Gebäudetechnik wider: Die Wärmeversorgung erfolgt über Geothermie. Dazu wurden mehrere Erdbohrungen bis in 100 Meter Tiefe durch- geführt. Insgesamt 24 Erdsonden stellen die Wärmever- sorgung des Quartiers sicher. Zur regenerativen Strom- erzeugung wurde eine Photovoltaikanlage installiert. Der so gewonnene Strom wird zum Betrieb der Wärmepumpe genutzt. Zum Konzept zählt weiterhin eine sowohl öffentlich als auch privat bereitgestellte Ladestruktur für die Elektromobilität, ergänzt durch ein Carsharing-Angebot. Abgerundet wird das nachhaltige Energiekonzept durch den Einbau von Komfortlüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung.

Bauphysikalischer und finanzieller Nutzen
Die Entwicklung des Energiekonzepts und die gesamte technische Gebäudeplanung, einschl. der Bauleitung, erfolgte durch das Joseph-Stiftungs eigene Team Planung HLS. Da die Dichtheit der Gebäudehülle nach dem Passivhaus-Standard mit einem Luftwechsel von unter 0,6/h bei einem Druck von 50 Pascal sehr hoch ist wurden Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung gemäß DIN 1946-6 eingebaut. Gerade bei modernen Gebäuden mit hoher Wärmedämmung ist es wichtig, den notwendigen Luftaustausch innerhalb des Gebäudes sicherzustellen. So wird überschüssige Luftfeuchte, die zwangsläufig in den Räumen entsteht, kontinuierlich nach außen abgeführt. Passiert dies nicht, können Feuchteschäden an Wänden und Decke sowie Schimmelbildung die Folge sein. Man entschloss sich daher zum Einbau einer de- zentralen Lüftungsanlage der Bauart M-WRG-II E in der Einbauvariante U2 von Meltem. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Durch die Mehrraumlösung dieser Komfortlüftung können mehrere Räume gleichzeitig be- und entlüftet werden. So benötigen bspw. die 2-Zimmer Wohnungen inklusive innenliegendem Bad nur ein Lüftungsgerät.

 

Hoher Komfort  
Mit M-WRG-II E Lüftungsgeräten von Meltem lässt sich der Wohnkomfort steigern und das Wohlbefinden inner- halb geschlossener Räume fördern. Zudem werden Gerüche sicher entfernt. Während der Heizperiode wird die verbrauchte, warme Raumluft abgesaugt und dabei über einen Enthalpie-Kreuzgegenstrom-Wärmeübertrager geleitet. Bei diesem Vorgang wird der Luft die Wärme entzogen und anschließend an die getrennt zugeführte Außenluft übertragen. Auf diese Weise lassen sich bis zu 87 % der Wärme zurückgewinnen. Gleichzeitig wird auch ein Teil der Luftfeuchtigkeit aus der Abluft der Raum- luft wieder zugeführt.
Die Feuchterückgewinnung aus der Abluft basiert auf dem Prinzip der Osmose. Dabei wandern Wassermoleküle durch eine antimikrobielle Polymer-Membran. Sie werden angetrieben durch das Konzentrationsgefälle der Feuchtigkeit von der Warm- zur Kaltluftseite. Die Membranfolie dient dabei als Trennschicht der Luftströme und garantiert ausschließlich den Transfer von Wasserdampf der beiden, sich an der Membran tangierenden, Luftströme. Mikroben, Schimmelpilze und Bakterien sind größer als Wassermoleküle. Sie können daher nicht in die Membran eindringen und sich festsetzen. Der Wärmeübertrager mit Polymer-Membran ist geprüft konform zu den Hygiene-Anforderungen nach VDI 6022 Bl. 1. Die Funktion der Enthalpie verhindert wirkungsvoll zu trockene Atemluft im Winter oder zu hohe Luftfeuchtigkeit im Sommer. Das wirkt sich insbesondere während der Heizperiode positiv auf das Raumklima aus, denn die Luft wird nicht zu trocken.
Zu den weiteren Vorteilen der M-WRG-II E Lüftungsgeräte zählen ein höherer Wohnkomfort, da die Lufttemperatur immer gleich hoch bleibt, sowie eine Senkung der Heiz- kosten. Im Gegensatz zum Lüften durch das Fenster treten keine unangenehmen Zugerscheinungen auf. Die gleichmäßige Be- und Entlüftung sorgt außerdem für den Abtransport von in der Luft vorhandenen Schadstoffen – Emissionen, CO2, Milben und Schimmelpilzsporen. Auch Pollenallergiker können aufatmen, denn alle Geräte sind im Standard mit einem Feinstaubpartikelfilter (ISO ePM1 60% (F7)) für die Außenluft ausgestattet. Sein feines Filtermedium hält wirkungsvoll lungengängige Feinstaubpartikel wie Pollen, Ruß und Bakterien der Staubklasse PM1 zurück. Auf Wunsch ist außerdem ein spezieller Aktivkohlefilter erhältlich, der die Gerüche von Schadgasen, Stickoxiden und Ozon bindet.

 

Kontinuierlich frische Luft
Der Einbau einer automatischen Lüftungsanlage ist u.a. in Gebäuden sinnvoll, in denen die Bewohner selbst einen regelmäßigen Luftaustausch nicht sicherstellen können, wie es beispielsweise in einem Senioren-Pflegeheim der Fall ist. In der Wohnanlage Buckenhof kamen insgesamt 74 M-WRG-II E-Geräte zum Einsatz. Sie wurden neben den Fenstern wandintegriert eingebaut. Der Installationsort wurde speziell so gewählt, da sie hier am wenigsten stören.

Clever und nahezu unsichtbar
In den einzelnen Wohneinheiten in Buckenhof galt es, die Be- und Entlüftung des Wohnraums und des Bades sicherzustellen. Durch die Mehrraumlösung der Firma Meltem konnte die Anzahl der benötigten Lüftungsgeräte gering gehalten werden. So konnten beispielsweise Wohnungen mit zwei Zimmern und innenliegendem Bad mit nur einem M-WRG-II Gerät be- und entlüftet werden. In diesen Wohneinheiten mit ca. 58 m² wurde das Gerät jeweils im Wohnbereich eingebaut. Mithilfe von Flexrohren und Deckenventilen wird im innenliegenden Bad die Abluft abgesaugt und gleichzeitig das Wohn- sowie Schlafzimmer mit Zuluft versorgt.
Für die 3- und 4-Zimmer-Wohnungen waren zwei Geräte erforderlich. Eines wurde ebenfalls im Wohnbereich eingebaut und ein weiteres in einem Abstellraum. Für die Mehrraumlösung ist es wichtig, dass zwischen den lufttechnisch angebundenen Räumen ein Luftverbund besteht, beispielsweise durch unverschließbare Überströmöffnungen in oder unter den Türen.
Einsetzen lässt sich diese Lösungsvariante für eine Vielzahl von Objekten in Neubau und Sanierung: Neben dem hier vorgestellten Seniorendomizil bieten sich auch Appartements mit innenliegendem Bad, Einfamilien- und Reihenhäuser, Wohnungen im Mehrfamilienhaus sowie Hotels und Studentenwohnheime an.

 

Architektonischer Anspruch
Um die Optik der Fassade nicht zu beeinträchtigen, suchten Planer und Bauherren nach einer speziellen Lösung, mit der sich die Lüftungsauslässe in die Fensterleibung integrieren lassen. Im Normalfall werden Außen- und Fortluft durch nebeneinander angeordnete Luftrohre, die direkt an der Gebäudefassade münden, angesaugt und abgeleitet. In Buckenhof kam stattdessen die Fensterlaibungslösung von Meltem zum Einsatz. Dabei werden Außen- und Fortluft über die Fensterlaibung geführt und die Fassade bleibt unberührt. Eine formschöne Edelstahlblende bildet den äußeren Abschluss und ist für den Betrachter kaum zu sehen.

Fazit
Die Wohnanlage in Buckenhof zeigt, dass Raumlüftungskonzepte inzwischen ein fester Bestand-teil der modernen Gebäudeausstattung geworden sind. Ihre einfache Installation und die objektbezogene Auslegung erlauben eine größtmögliche Anpassung. Neben der Erfüllung eines hohen Energiestandards (beim Objekt Buckenhof wird Passivhaus-Standard erreicht) tragen Komfortlüftungsgeräte von Meltem zu einer hohen Luftqualität in den Räumen bei. Gleichzeitig erhöht sich das Wohlbefinden, insbesondere bei kontinuierlichem Aufenthalt in Innenräumen.